Artikel verfasst von Frank Joung

Mpolo Mikangou ist in Düsseldorf geboren. Sein Vater kommt aus der Republik Kongo, seine Mutter aus Südkorea. Der 37-jährige Recruiter und Musikprodutzspricht mit Frank über bekannte Black-Asians, die verschiedenen Parallelwelten und was seine Liebe zu Hip Hop mit dem koreanischen Sportfest zu tun hat.

Mpolo ist ein entspannter Dude. Auf die Frage, ob er viel Rassismus in seinem Leben erfahren hat, sagt er ganz klar „Nein!“. Auf die Frage, ob er als Schwarz gelesener Mensch in der koreanischen Community (in Deutschland) Rassismus erlebte, folgt ein mildes „Joah“.

Unterschiedliche Parallelwelten

Mpolo wächst in Düsseldorf auf. Seine Wochenenden sind geprägt von der koreanischen Schule am Samstag und die koreanische Kirche am Sonntag. Eine Parallelwelt, wie er sagt, die völlig unabhängig von seinem „deutschen“ Alltag in der Woche, existiert.

„Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Freunde aus der koreanischen Welt auf die Freunde aus der deutschen Welt treffen. Und die Welt von meinem Vater war noch mal anders. Es waren alles völlig unterschiedliche Parallelwelten.“

In der kongolesischen/ afrikanischen Community fühlt er sich immer eher wie ein Außenseiter. Er spricht im Gegensatz zu koreanisch kaum französisch. „Da hatte ich immer das Gefühl, ich bin zu Besuch.“

Obwohl er vor allem in der koreanischen Schule durchaus Rassismus erfährt, hat er einen stärkeren Bezug zu dem Heimatland seiner Mutter. Zu Hause essen sie zu 80 Prozent koreanisch, erinnert sich Mpolo. Und nur zu zehn Prozent kongolesisch/ afrikanisch.

Zufluchtsorte: Sport und Hip Hop

In seiner Jugendzeit ist Sport sein Zufluchtsort: Fußball und dann vor allem Basketball spielt Herkunft und Aussehen keine Rolle. Später identifiziert er sich dann vor allem mit der Hip-Hop-Kultur. „Auf dem koreanischen Sportfest (wo sich die in Deutschland lebenden Koreaner treffen) habe ich zum ersten Mal Hip Hop laut gehört.“

Mpolo macht die ersten Beats, versucht sich im Rappen – bis heute eine Leidenschaft und Nebentätigkeit neben seinem Hauptberuf als Recruiter. In den Kongo ist er noch nie gereist, in Südkorea war er zuletzt 1995, beides will er, sofern möglich, bald nachholen.

Weitere Themen: Kindermodel bei Barbara Beckers Vater, Black Asians (Blasians), Franks Trikoteklat, Ähnlichkeit zu Tiger Woods und David Alaba, intime Fragen an seine Eltern.