Artikel verfasst von Frank Joung
Diese Episode ist Teil der Serie „Sport-Edition“

In dieser Bonus-Episode von Halbe Katoffl Sport spricht Frank mit der sechsfachen Boxweltmeisterin Nikki Adler (KRO), Olympia-Karateka Wael Shueb (SYR) und Freizeitfußballer Assan Jallow (GMB) über Training, Traumata und Träume.

Assan Jallow

Assan Jallow liegt in Sportbekleidung, mit geschlossenen Augen und mit Kopfhörern auf dem Rasen
Freizeitfußballer Assan Jallow ist aus Gambia geflohen (Foto: Henning Heide).

Assan Jallow ist als „blinder Passagier“ nach Deutschland gekommen. Er stieg in Gambia heimlich auf ein Containerschiff und landete dann auf Umwegen in der Region Baden. Wir sprechen über bürokratische Hürden, seine Ersatzfamilie und fußball-kulturelle Unterschiede zwischen Gambia und Deutschland.

„Der Druck ist immer da. Dass alles, was du gemacht hast, von heute auf morgen verschwinden wird. Die Angst, alles auf einmal zu verlieren.“

Assan Jallow über seinen Aufenthaltstitel

Wael Shueb

Wael Shueb schaut zur Seite in der Stadt, weißes Poloshirt vom Olympiateam.
Karateka Wael Shueb musste aus Syrien fliehen. 2021 nahm er an Olympia teil (Foto: Henning Heide).

Vom Kriegsflüchtling zum Olympioniken – dieser Titel wird dem Leben von Wael Shueb zwar nur vereinfacht gerecht, aber sie stimmt faktisch. Der 34-jährige Syrer hat nach einer abenteuerlichen und zum Teil traumatisierenden Flucht über mehrere europäische Staaten ein neues Zuhause in Deutschland gefunden. 2021 wurde er für das IOC-Refugeeteam nominiert und nahm an den Olympischen Spielen in Tokio teil.

„Für mich war jede Sekunde in Tokio ein Traum. Ich komme vom Karate, Karate kommt aus Japan, also kann man sagen: Japan ist mein Mutterland.“

Wael Shueb über seine Olympia-Teilnahme

Nikki Adler

Nikki Adler trägt ein hellgelbes Shirt und einer schwarzen Tasche vor einer hellblauen Wand.
Nikki Adler ist eine ehemalige sechsfache Boxweltmeisterin mit kroatischen Wurzeln (Foto: Henning Heide).

Die sechsfache Boxweltmeisterin hat ihre Handschuhe zwar an den Nagel gehängt, hat aber immer noch so viel Power wie zu ihrer sportlich aktiven Zeit. Die Deutsch-Kroatin erzählt davon, wie der Jugoslawienkrieg ihre Familie geprägt hat, worauf man verzichten muss, um erfolgreich zu sein und was sie heute nach der Karriere macht.

„Du gehst zu Onkel und Tanten und die erzählen alle vom Krieg (…) Das prägt schon. Man hat’s nicht erlebt, aber man bekommt es mit von den Menschen und merkt diese Stimmung, diese Gefühle. Das vergisst man nicht im Leben.“

Nikki Adler über den Jugoslawienkrieg

Diese Bonusfolge der Serie “Halbe Katoffl Sport“ ist in Kooperation mit „Integration durch Sport“ entstanden. Das Bundesprogramm wird vom Bundesinnenministerium und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert. Hier findest du weitere Sport-Episoden.