In dieser Folge ist Ingwar Perowanowitsch zu Gast. Er ist Politikwissenschaftler, freier Journalist und leidenschaftlicher Radreisender. Wir reden über sogenannte „Donauschwaben“, Politisierung durch Radeln und warum Deutschland sich so schwertut, fahrrad- und umweltgerechtere Städte zu planen.
Über sein Gefühl der Bonus-Lebenszeit, überemotionale Männer mit starken Auto-Biografien und was ihm beim Radfahren durch muslimische Länder aufgefallen ist.
(03:20) Passkontrolle
(09:25) Klischee-Check
(25:45) Analoges Aufwachsen, Durchmogeln & Entführt im Sommer
(45:40) Tumor im Knie: „Ich bin jeden Tag dankbar“
(55:20) Politisierung durch Radwege, Auto-Biografie & Revolution der Städte
(1:34:05) Radreise nach Baku: Reiseprivilegien & Gespräche über Gott und die Welt
„Die Politik bedauert immer, dass die Aggressivität im Straßenverkehr steigt und dann macht sie die x-te Kampagne für mehr Miteinander oder so. Ich kann das nicht mehr sehen und auch nicht mehr hören, weil jeder, der sich damit beschäftigt, weiß, dass so viele Konflikte einfach nur dadurch entstehen, dass die Infrastruktur, dass das gesamte Verkehrssystem scheiße ist. Die Grünphase für Fußgänger und Radfahrer z.B. ist viel zu kurz. Ich denke auch an alte Menschen, gehbehinderte Menschen, Kinder. So viele Konflikte entstehen durch schlechte Verkehrsplanung. Es ist wirklich so, dass zum Teil bei der Hälfte (des Weges) schon auf rot geschaltet wird. Warum? Wir alle wissen wahrscheinlich warum. Das ist Ausdruck davon, dass das Auto in jederlei Hinsicht privilegiert ist.“
Ingwar Perowanowitsch
Kommentare von Frank Joung