Yalda Ghods ist seit Jahren tief in der professionellen Breaking- und Tanzwelt verankert. Sie betreut und berät internationale Tänzer*innen, reist zu Streetdance-Events um den ganzen Globus – und das obwohl sie was völlig anderes studiert hat.
Bei Halbe Katoffl spricht die gebürtige Teheranerin über ihre jahrelange Wurzellosigkeit, wie sie herausfand, in welcher Schulklasse sie ohne ihr Wissen gelandet war und wie sie den Krieg im Iran als Kind erlebt hat.
Wir tauschen uns über Hannover aus, wo wir beide aufgewachsen sind, und Yalda erzählt von ihrer Iran-Sehnsucht und dem verbundenen Strudel. Was die beste Entscheidung ihres Lebens war, wie sie in der Männerwelt “Breaking” zurecht kam und warum sie sich täglich schüttelt.
(02:50) Passkontrolle
(04:35) Klischee-Check
(08:00) Erinnerungen an Iran: Wir sind ein Clan!
(11:30) Verwirrt in Deutschland, Klassenrunterstufung und Hip-Hop
(24:50) Zwei Leben: „Ich habe jeden Tag davon geträumt, wieder zurück zu gehen“
(45:40) Arbeiten in der Breakingszene: Humor, Entwicklung und fehlende Weiblichkeit
(1:11:00) Kulturelle Unterschiede beim Tanzen & Deutsche Tänzerinnen to Follow
(1:27:30) „Das iranische Volk ist müde“ / Schlechtes Gewissen
„Wir waren hier Asylbeantragte und ich war zwölf Jahre nicht im Iran, nachdem wir nach Deutschland gezogen waren – und ich habe jeden Tag davon geträumt, wieder zurückzugehen. Also ich hatte immer eine unheimliche Sehnsucht, irgendwie nach Zuhause – und das war für mich auch immer Zuhause. Das war für mich immer ganz klar: Ich muss da irgendwie hin, wann kann ich da wieder hin? Nach zwölf Jahren habe ich dann meinen deutschen Pass bekommen und das war das Erste, was ich gemacht habe: Ich konnte dann wieder zurück in den Iran fliegen. Ich war so unendlich aufgeregt.“
Kommentare von Frank Joung